Radicchio

Typisch italienisch ist beim Radicchio nicht nur der Name sondern auch die Art, ihn zuzubereiten.

Trotzdem oder gerade deshalb erfreut sich das bitter schmeckende Gemüse mit den attraktiven roten Blättern auch bei uns steigender Beliebtheit.

Das sollten Sie über Radicchio wissen

Nomen est omen: Seinen Zweitnamen „Roter Chicorée“ trägt der Radicchio aus gutem Grund. Denn abgesehen von einer sehr engen botanischen Verwandtschaft ähneln sich auch die Anbaumethoden; und im Geschmack gibt es ebenfalls Parallelen. Im Aussehen unterscheiden sich die beiden Salatgemüse allerdings: Radicchio hat im Gegensatz zum Chicorée eine runde und etwa faustgroße Form, längliche bis runde Außenblätter und ein kompaktes Herz. Die äußeren Blätter werden bereits auf dem Feld entfernt; auf den Markt kommen nur die fest geschlossenen Innenköpfe. Bekannt sind zahlreiche verschiedene Sorten, als besonders gut gelten unter anderem Radicchio di Verona und der Radicchio di Trevese als die besten.

Herkunft: In seiner ursprünglichen Heimat Italien verspeiste man den ersten Radicchio aus regelrechtem Anbau schon im 16. Jahrhundert. Bis heute liegt das Hauptanbaugebiet in Italien, mittlerweile baut man Radicchio aber auch in vielen anderen Ländern an – bei mildem Klima im Freiland, in kälteren Gebieten bzw. zur kalten Jahreszeit auch unter Glas.

Geschmack & Aroma: Radicchio schmeckt leicht bis deutlich bitter, mit einer herbwürzigen Note.

Saison: Bei uns kommt Radicchio in der Zeit von Juni bis Oktober frisch vom Feld; es gibt ihn aber fast rund ums Jahr sowohl aus Freilandanbau als aus dem Treibhaus.

Nährwerte von Radicchio pro 100 Gramm
Kalorien      13
Eiweiß     1,2 g
Fett     0,2 g
Kohlenhydrate     1,5 g
Ballaststoffe     1,5 g

Wie gesund ist eigentlich Radicchio?

In Radicchio steckt reichlich von dem Bitterstoff Intybin, der auf die Blutgefäße und die Verdauung günstig wirkt und die Produktion von Gallensäften anregt. Früher nahm man Radicchio daher auch als Haus- und Naturheilmittel für einen gestressten Magen und Darm. Das geschmackvolle Gemüse macht übrigens in jeder Hinsicht eine gute Figur: Radicchio enthält praktisch kein Fett und entsprechend wenige Kalorien, dafür aber umso reichlicher wichtige Ballast- und Mineralstoffe. Mit rund 28 mg Vitamin C pro 100 g kann Radicchio außerdem dazu beitragen, dass unsere Abwehrkräfte in Schwung bleiben.

Einkauf: Achten Sie beim Kauf von Radicchio auf makellose, frisch und knackig wirkende Blätter. Der Strunk sollte schön hell und keinesfalls braun verfärbt sein.

Lagerung: Langes Lagern tut weder dem Geschmack noch der Knackigkeit von Radicchio gut. Bewahren Sie ihn darum möglichst kurz im Gemüsefach des Kühlschranks auf, am besten locker in Papier gewickelt.

Vorbereitung: Welke oder unschöne äußere Blätter vom Radicchio ablösen und entsorgen. Falls Sie den Strunk nicht mitessen möchten (er enthält die meisten Bitterstoffe): Entweder keilförmig mit einem kleinen, spitzen Küchenmesser aus dem ganzen Kopf herausschneiden – oder den Radicchio halbieren und dann den hellen Strunk jeweils aus der Mitte der Salathälften schneiden. Anschließend den Radicchio in einzelne Blätter teilen und in einem großen Sieb unter fließendem Wasser waschen. Noch besser: Geben Sie die Blätter zum Waschen in das saubere, mit Wasser gefüllte Spülbecken. Zum Schluss Radicchio abtropfen lassen und in einer Salatschleuder trocknen.

Der bittere Geschmack ist nicht jedermanns Sache. Das meiste der Bitterstoffe sitzt  außer im harten Strunk vor allem in den Blattrippen – wer es also etwas milder wünscht, schneidet sie einfach heraus. Profiköche lagern Radicchio außerdem kurz in lauwarmem Wasser zwischen, um ihn milder zu machen.

Zubereitungstipps:

Obwohl Radicchio aus botanischer Sicht nicht zu den Blattsalaten zählt, kennen wir ihn meistens aus der Salatschüssel. Tatsächlich verträgt er sich sowohl optisch als auch geschmacklich bestens mit „echten“ Blattsalaten aller Art, weshalb er auch in vielen fertig vorbereiteten und abgepackten Mischungen steckt. Besonders beliebt ist bei vielen auch die Kombi mit Früchten, die einerseits ein schönes Kontrastprogramm fürs Auge bieten und andererseits den bitteren Geschmack von Radicchio angenehm mildern.

Ein besonderer Hingucker sind rohe Radicchioblätter mit einer leckeren Füllung wie zum Beispiel frisch gemachtem Früchtejoghurt; aber auch Krabbensalat, marinierter Mozzarella oder ein Mix aus Tomate und Basilikum passen perfekt.

Die Italiener lassen übrigens gerade beim Radicchio nichts verkommen. Sie verwenden auch gern die Wurzel, die noch etwas herber schmeckt als die Blätter. Wer es ausprobieren möchte, schält und wäscht sie und schneidet sie anschließend in hauchdünne Scheibchen oder hackt sie. Auf diese Weise kann man sie zusätzlich unter Salate mischen und für Pastasauce oder Risotto verwenden. Überhaupt mögen die Italiener ihren Radicchio besonders gern als Gemüse in warmen Gerichten: Nudeln mit Radicchio, Birnen-Pasta mit Radicchio oder Lammhackpizza mit Radicchio sind einen Versuch unbedingt wert!