Feldsalat

Klein, aber oho!

Die Blättchen von Feldsalat mögen bescheidene Ausmaße haben, doch dafür können sie mit jeder Menge Power für unsere Gesundheit punkten. Und lecker sind sie natürlich außerdem!

Das sollten Sie über Feldsalat wissen

Wozu den oft nitratbelasteten Treibhaussalat oder teure Importe aus exotischen Gefilden auf den Teller bringen – auch hierzulande gibt es schließlich im Herbst und Winter frisches Grün! Und was für eines: Die von den Österreichern liebevoll „Vogerlsalat“ getauften Pflänzchen punkten mit einem besonders delikaten Geschmack.

Ganz billig ist das bei uns je nach Gegend auch „Ackersalat“ oder „Rapunzelsalat“ genannte Blattgemüse nicht. Kann es auch kaum sein, denn nach wie vor müssen die zarten Pflanzen mühsam per Hand geerntet werden. Auf den Markt kommt Feldsalat büschelweise, und zwar mitsamt den feinen Wurzeln. Sie machen zwar beim Putzen etwas Arbeit, sorgen aber dafür, dass Feldsalat so schön knackig bleibt, wie wir ihn kennen und lieben.

Wie sein Name schon verrät, kommt Feldsalat tatsächlich frisch vom Feld. Unter den Blattsalaten ist er schon wegen seiner Robustheit einzigartig, denn im Gegensatz zu all seinen Konkurrenten verträgt er problemlos Temperaturen bis zu minus 15 Grad. Dennoch baut man Feldsalat längst auch unter Glas bzw. unter Folie an.

Generell unterscheidet man bei Feldsalat zwei Sortengruppen: Die eine besteht aus Sorten mit relativ großen Blättern; die andere – von Kennern am meisten geschätzt – hat kleine Blättchen und häufig eine besonders intensiv dunkelgrüne Farbe. Die Hauptanbaugebiete für Feldsalat vom Freiland liegen bei uns in Deutschland vor allem in Baden-Württemberg, gefolgt von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Herkunft: Auch wenn Feldsalat längst in beinahe ganz Nord- und Osteuropa bekannt und beliebt ist – seine eigentliche Heimat liegt in Eurasien. In diesem Gebiet, das von den Kanaren über Nordafrika bis zum Kaukasus reicht, wächst der Feldsalat bis heute wild am Wegesrand. Kultiviert wird Feldsalat erst seit dem vorigen Jahrhundert.

Geschmack & Aroma: Feldsalat überzeugt mit knackigem Biss und einem intensiven und würzigen Geschmack. In der Schweiz heißt er aus gutem Grund auch „Nüsslisalat“, denn die ätherischen Öle in Feldsalat geben ihm tatsächlich ein nussartiges Aroma.

Saison: Feldsalat vom Freiland bekommt man ab Oktober bis etwa März oder April, je nach Witterung.

Nährwerte von Feldsalat pro 100 Gramm
Kalorien     14
Eiweiß     1,8 g
Fett     0,4 g
Kohlenhydrate     0,7 g
Ballaststoffe     1,5 g

Wie gesund ist eigentlich Feldsalat?

Vegetarier und Veganer aufgepasst: Feldsalat hat nach der Petersilie den höchsten natürlichen Eisengehalt von allen Gemüse- und Kräutersorten! Damit nicht genug, bringt Feldsalat es auf 35 mg Vitamin C pro 100 g und steht daher an der Spitze aller Salatgemüse. Wie alle grünen Gemüse kann Feldsalat obendrein mit einer dicken Portion Provitamin A glänzen, das auf Augen und Haut besonders günstig wirkt: In 100 g stecken 663 Mikrogramm davon. Eine Besonderheit von Feldsalat sind außerdem die darin enthaltenen ätherischen Baldrian-Öle, die ihn zu einer echten Nervennahrung machen. Dazu trägt auch der beachtliche Gehalt an nerven- und muskelstärkendem Magnesium sowie Phosphor und Kalzium bei.

Einkauf: Ob Sie Feldsalat mit großen oder mit kleinen Blättern wählen, ist Geschmackssache. In beiden Fällen kommt es vor allem auf die Frische an, die Sie an der leuchtend grünen Farbe erkennen. Gelbe oder welke Blättchen deuten auf Überlagerung hin.

Lagerung: So robust er Minustemperaturen auf dem Freiland erträgt – nach der Ernte wird Feldsalat sensibel und welkt relativ schnell. Wenn Sie ihn nicht gleich nach dem Kauf verwenden, sollten Sie ihn darum putzen, waschen und leicht feucht locker in einen Gefrierbeutel geben. So vorbereitet, bleibt Feldsalat im Gemüsefach des Kühlschranks noch etwa 2-3 Tage frisch.

Vorbereitung: rischer Feldsalat macht ein bisschen Mühe, aber sie lohnt sich: Zunächst putzen und schneidet von jedem Pflänzchen unten die feinen Wurzeln abschneiden. Anschließend bekommt der Feldsalat ein gründliches, aber kurzes Bad in reichlich kaltem Wasser, damit Erde und Sand sich restlos verkrümeln. Dann gibt man die zarten Blättchen zum schonenden Trockenschleudern in eine Salatschleuder.

Der Feldsalat wird besonders knackig-frisch, wenn Sie ihn nach der Vorbereitung noch für 10 Minuten in den Kühlschrank legen – so haftet auch das Dressing besser!  Übrigens, auch bei Feldsalat gilt: Mischen Sie das Dressing immer erst kurz vor dem Anrichten unter den Feldsalat, sonst fallen die Blättchen schnell zusammen.

Zubereitungstipps:

In Süddeutschland und Österreich liebt man den „Vogerlsalat“ ganz besonders. Es ist also kein Zufall, wenn von dort viele leckere Rezepte für Feldsalat stammen. Verlockende Beispiele sind unter anderem der bayerische Kartoffelsalat, bayerischer Feldsalat mit Käse, steirischer Salat mit Kürbis, Feldsalat mit Emmentaler und gebackene Schwarzwurzeln auf Feldsalat. Aber auch hoch im Norden hat der Feldsalat seine Fans, wie nicht zuletzt unser Bornholmer Feldsalat mit Räucherlachs uns Ei beweist.

Da Feldsalat von Haus aus selbst ein kräftiges Aroma besitzt, verträgt er eben auch intensiv schmeckende Zutaten. Als Dressing passen zu Feldsalat darum am besten Vinaigrettes aus Nussölen und aromatischem Essig wie Balsamico oder Himbeeressig. Wer es sich figurtechnisch leisten kann und mag, kann einen schlichten Feldsalat außerdem mit fein gewürfelten, gebratenen Speck- und Zwiebelwürfelchen zum Highlight machen.