Portulak

Glückliches Holland: Dort kennt man Portulak als feines Gemüse und bereitet es durchaus öfter zu.

Hierzulande hingegen gilt es, die in Vergessenheit geratene Pflanze wieder neu zu entdecken. Ein lohnendes Unterfangen!

Das sollten Sie über Portulak wissen

Wie so vieles, was als brandneu gilt, ist Portulak eigentlich ein alter Bekannter. Im Mittelalter und noch zu Goethes Zeiten schätzte man die schnell wachsende einjährige Pflanze auch unter dem Namen Postelein als schmack- und nahrhaftes Frühjahrs- und Sommergemüse. Kein Wunder, denn mit seinen fleischigen, saftigen grünen Blättern lassen sich alle möglichen Leckereien zubereiten. Trotzdem liegt der Portulak bei uns längst in einer Art kulinarischem Dornröschenschlaf – nur in Nordrhein-Westfalen gibt es noch Anhänger, ansonsten kommt er noch in den Niederlanden, in Belgien sowie in Frankreich häufiger auf den Tisch. In Deutschland kennen ihn die meisten höchstens als Pflanze, die verwildert in Gärten oder an sonnigen Plätzen wächst und durch hübsche gelbe bis orangefarbene kleine Blüten angenehm auffällt.

Herkunft: Bereits im alten Ägypten kannte man Portulak als Heil- und Gemüsepflanze. Seine ursprüngliche Heimat liegt in Griechenland und Vorderasien bzw. Indien.

Geschmack & Aroma: Junger Portulak schmeckt erfrischend, saftig und leicht säuerlich.

Saison: Portulak vom Freiland bekommt man von März bis Oktober; in den restlichen Monaten stammt das Gemüse aus Treibhausanbau.

Nährwerte von Lollo rosso pro 100 Gramm
Kalorien     16
Eiweiß     1 g
Fett     0,3 g
Kohlenhydrate     3 g
Ballaststoffe     2 g

Wie gesund ist eigentlich Portulak?

Nicht nur aus kulinarischen Gründen lohnt sich die Wiederentdeckung von Portulak unbedingt – auch wer seinen Vitaminbedarf auf leckere Art decken will, sollte hier zugreifen, denn das Gemüse enthält gut 21mg Vitamin C pro 100 g, sowie Vitamin A und Folsäure. Aber auch seine sonstigen Inhaltsstoffe sind nicht zu verachten. Zum Beispiel enthält Portulak mit 494 mg/100 g reichlich Kalium. Zusätzlich liefert das leckere Gemüse auch noch Magnesium und Kalzium.

Allerdings ist zu beachten, dass Portulak mit 910-1700 mg/100 g einen sehr hohen Anteil an Oxalsäure enthält. Menschen mit Krankheiten wie Rheuma, Nierenstein, Arthritis oder Gicht sollten dies beachten und sich bewusst ernähren.

In der Naturheilkunde hat Portulak einen guten Ruf als wirksames Mittel gegen Sodbrennen, Blasen- und Nierenleiden sowie als natürlich entwässernder „Beschleuniger“ bei Blutreinigungs- und Entschlackungskuren. Sein sensationell niedriger Fett- und Kaloriengehalt bei relativ hohem Ballaststoffgehalt runden das Angebot ab und machen Portulak zu einem perfekten Schlankgemüse.

Einkauf: Nach Portulak muss man noch immer suchen – nur sehr gut sortierte Gemüsegeschäfte haben ihn im Angebot. Auch auf dem Wochenmarkt sind Funde möglich. Achten Sie beim Einkauf darauf, dass die kleinen Blätter saftig glänzen und an den Stängelenden feucht aussehen.

Lagerung: Schon wegen des hohen Wassergehalts gilt bei Portulak: Verbrauchen Sie ihn so frisch wie möglich und lagern Sie ihn maximal 1-2 Tage im Gemüsefach des Kühlschranks.

Vorbereitung: Machen Sie es mit Portulak wie bei anderem Salatgemüse auch: Die Stängelenden abschneiden und dann die Blätter abspülen und trockenschütteln oder in der Salatschleuder trockenschleudern. Kleine Blätter lässt man ganz, große Blätter kann man nach Wunsch bzw. Rezept etwas zerkleinern.

Zubereitungstipps:

Am meisten Geschmack und natürlich auch Vitamine enthält Portulak, wenn man ihn roh zubereitet – beispielsweise als Salat. Die saftigen Blätter harmonieren gut mit anderem Salatgemüse, machen aber auch in raffinierten Kreationen wie zum Beispiel dem Lammfilet auf Portulaksalat eine gute Figur. Die Niederländer lieben Portulak besonders gehackt, in Butter gedünstet und dann mit einer weißen Sauce serviert. Eine schlankere Variante: Bereiten Sie Portulak samt Stängeln einfach wie Spinat zu und reichen Sie ihn zu Eiergerichten oder Fisch.